Das iPhone XR wurde am 12. September 2018 zusammen mit dem iPhone XS und XS Max vorgestellt. Es ist das günstigste Modell der drei neuen iPhones. Mit dem iPhone XS und XS Max kann es nicht in allen Bereichen mithalten. Trotzdem ist Apple mit diesem iPhone ein sehr, sehr gutes Smartphone gelungen. In unserem Test erfährst du alles zum neuen Modell.

Design

Auf den ersten Blick sieht das iPhone XR wie das iPhone XS aus. Wenn du jedoch genauer hinschaust, fallen ein paar Unterschiede auf. So besteht das Gehäuse des XR aus Aluminium und nicht aus Edelstahl. Die Rückseite besteht jedoch wie bei den Schwester-Modellen aus Glas, um kabelloses Laden zu ermöglichen. Ein weiterer Unterschied fällt bei den Gerätefarben auf. Während XS und XS Max eher in ruhigeren Farben erhältlich sind, hast du beim iPhone XR mehr Auswahl. Apple bietet das Smartphone in Blau, Weiß, Schwarz, Gelb, Koralle und Product RED an.

Die verschiedenen Farben des neuen Modells.

Display

Mit einer Bildschirmdiagonale von 6,1 Zoll reiht sich das iPhone XR zwischen dem iPhone XS und XS Max ein. Es ist ein bisschen höher, breiter und auch dicker als das iPhone XS: 7 Millimeter länger, 5 Millimeter breiter und 0,6 Millimeter tiefer. Mit 194g wiegt es dazu noch knapp 17 Gramm mehr als das iPhone XS.
Im Gegensatz zu den beiden teureren iPhone Modellen verbaut Apple beim iPhone XR kein OLED-Panel, sondern „nur“ einen LCD-Bildschirm. OLED-Displays versprechen kräftigere Farben und ein schwärzeres Schwarz. Vermutlich setzt Apple aus Kostengründen auf den günstigeren Bildschirm, der aber immer noch eine sehr gute Qualität bietet.
Die Auflösung des iPhone XR liegt bei 1.792×828 Pixel mit einer Pixeldichte von 326 ppi. Das ist definitiv kein Top-Wert (iPhone XS: 458 ppi), sollte für den Alltag aber ohne Probleme ausreichen.
Die Displayränder fallen, im Gegensatz zu den beiden teureren Modellen, im direkten Vergleich deutlich breiter aus.

Und auf eine weitere Technik verzichtet Apple beim iPhone XR. Der 3D-Touch, ist im günstigeren Modell nicht mehr verbaut. Mit dieser Technik konnte das Display zwischen starkem und schwachem Druck unterscheiden. Jedoch bietet Apple an dieser Stelle auch Ersatz an. Dieser nennt sich „Haptic Touch“. Mit langem Tippen auf einen Button beispielsweise rufst du alternative Optionen auf. Zusätzlich erhältst du ein leichtes vibrieren als Feedback-Reaktion.

Leistung und Prozessor des iPhone XR

Im iPhone XR steckt, wie in den teureren Modellen, der A12-Bionic-Prozessor. Dieser besteht aus sechs Kernen, von denen zwei die Leistungsspitzen abfangen und die restlichen vier Stück für die Effizienz zuständig sind. Dem Prozessor stehen 3GB Arbeitsspeicher zur Seite. 3GB Arbeitsspeicher hört sich im Vergleich zur Android Konkurrenz eher dürftig an. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig zu erwähnen, dass iPhones nicht so viel Arbeitsspeicher benötigen. Da die Hard- und Software optimal aufeinander abgestimmt sind, sind die Arbeitsabläufe im iPhone sehr effizient und ein höherer Arbeitsspeicher ist nicht notwendig. Und besonders das iPhone XR scheint ein absoluter Sprinter zu sein. Eine Testwebseite von chip.de lädt es in unglaublichen 0,14 Sekunden. Schnelle Android Handys wie das Huawei Mate 20 benötigen 4,6 Sekunden und das Galaxy S9 sogar 15,8 Sekunden!

Kamera

Die Front- und Hauptkamera des neuen iPhones.

Entgegen vieler Konkurrenzmodelle setzt Apple beim iPhone XR weiterhin „nur“ auf ein Objektiv. Im Gegensatz zum iPhone XS (Max) fehlt das Teleobjektiv. Die Auflösung der Kamera beträgt 12 Megapixel. Der Blendenwert liegt bei f/1,8. Trotz nur eines Objektivs, unterstützt das iPhone den Porträtmodus mit Tiefenschärfe. Slow-motion Videos kannst du mit 240 Bildern pro Sekunde aufnehmen, stabilisierte Videos in 4K.

Die Farben auf Fotos sind sehr gut und auch verschiedene Strukturen lassen sich gut erkennen. Dies gilt sowohl bei Tageslicht als auch in der Dämmerung.
Der Bokeh-Effekt der Kamera zählt mittlerweile zur Standardausstattung eines Smartphones. Dieser ist beim iPhone XR sowohl mit der Front- als auch mit der Hauptkamera durch die Software möglich. Durch das fehlende Teleobjektiv funktioniert der Porträtmodus jedoch nur bei Gesichtern. Andere Gegenstände können in diesem Modus nicht hervorgehoben werden.

Die Frontkamera ist in der gewohnten Notch des iPhones verbaut. Sie löst Fotos mit sieben Megapixel auf. Neben ihr sind noch weitere Sensoren untergebracht, die unter anderem für die Gesichtserkennung Face ID zuständig sind.

Akku

Beim Akku überrascht uns das iPhone XR wirklich sehr! Die Akkukapazität beläuft sich auf 2.942 mAh. In einem Online-Laufzeit-Test von chip.de wird automatisiert auf Webseiten gescrollt und Videos werden abgespielt. Dabei schaltet sich das iPhone erst nach 12:51 Stunden ab. Damit ist es im chip-de-Test das iPhone, das bisher am längsten durchgehalten hat. Mit dem iPhone XR sollte es somit möglich sein bei durchschnittlicher Nutzung zwei Tage lang durchzuhalten.

Apple legt beim iPhone XR leider nur ein 5-Watt-Netzteil bei. Ein kompletter Ladevorgang dauert damit 196 Minuten. Nach 30 Minuten sind erst 19 Prozent erreicht.
Zum Vergleich: das Huawei Mate 20 Pro lädt in 30 Minuten auf ganze 65 Prozent!

Speicher iPhone XR

Beim iPhone XR has du die Wahl zwischen 64 GB, 128 GB und 256 GB. Eine externe Speichererweiterung per microSD-Karte ist, wie von Apple gewohnt nicht möglich. Somit solltest du dir vor dem Kauf Gedanken dazu machen, wie viele Fotos, Videos und Musiktitel du auf deinem Gerät speicherst.

Sound

Auch beim Thema Sound kann das iPhone XR überzeugen. Videos, Musik, etc. werden nicht nur über den Lautsprecher auf der Unterseite, sondern auch über die Ohrmuschel ausgespielt. Dadurch erhältst du einen Stereo-Sound. Dieser ist laut, klar und reich an Bass.

Besonderes des iPhone XR

Das iPhone XR ist nach IP67-Standard zertifiziert. Damit es soll bis zu 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe ohne Probleme überstehen. Laut Apple richten sogar Limonade, Bier, Kaffee, Tee und Saft beim Verschütten über das iPhone keinen bleibenden Schaden an. Jedenfalls solange du es direkt danach vernünftig reinigst.

Fazit iPhone XR

VorteileNachteile
sehr lange Akkulaufzeitlange Ladezeit
top Verarbeitungbreite Displayränder
herausragende PerformanceLCD-Bildschirm nicht mehr zeitgemäß