Kehrtwende bei WhatsApp. Der Mutterkonzern des Messengers hat entschieden, den Chat-Dienst vorerst nicht mit Werbung zu fluten. Mit eingeblendeter Werbung im gesamten Messenger stand eine Monetrarisierung des Chat-Dienstes im Fokus.

Der Plan, WhatsApp durch Werbung zu monetarisieren, scheint auf Eis zu liegen. Wie das Wall Street Journal berichtet, wurde die Abteilung, die für die Integration der Werbung zuständig war, bereits aufgelöst.

Bereits 2018 sorgte es für Schlagzeilen, als Facebook ankündigte, zukünftig Werbung bei WhatsApp einzubinden. Dies führte dazu, dass die Gründer des Messengers, Jan Koum und Brian Acton, das Unternehmen verlassen haben. Sie waren von der strategischen Ausrichtung, die Facebook vorgab, nicht begeistert und machten daraus keinen Hehl. So bezeichnete Koum die Werbung als „Störung“ und „Beleidigung der Intelligenz“.

Und nun das große Umdenken bei der Facebook-Tochter. Neben der Abteilung, die bereits geschlossen ist, wurde auch der bereits geschriebene App-Code aus dem Verkehr gezogen. Der Plan beinhaltete Werbeanzeigen im kompletten Messenger auszuspielen. Also auch in Chatverläufen.

Werbung zwischen Status-Updates bleibt auf der Agenda

Einen anderen Werbeplan verfolgt Facebook jedoch weiter. Während die Werbeflut nun also abgeschrieben ist, sieht es bei den Werbeposts zwischen den Status-Updates anders aus. Ganz nach dem Vorbild Instagrams sollen Werbeeinblendungen in der Übersicht der Status-Postings tatsächlich kommen. Vor einem Jahr hatte das Mutterunternehmen bereits präsentiert, wie die Werbung in diesem Fall aussehen könnte. Final freigeschaltet wurde das Feature jedoch bisher nicht.

Facebook und WhatsApp

WhatsApp und Facebook als Application auf einem Smartphone

Facebook hatte WhatsApp im Jahr 2014 für ganze 22 Milliarden Dollar gekauft. Aktuell wird die App von mehr als 1,5 Milliarden Menschen weltweit genutzt. In Deutschland nutzen knapp 58 Millionen Menschen täglich den beliebten Messenger.

WhatsApp setzt neuen Fokus

Während WhatsApp also auf die ganz große Werbeflut verzichtet, möchte das Unternehmen trotzdem mehr Geld verdienen. Als Folge dessen rückt WhatsApp Business nun stärker in den Fokus. Die Businessversion dient der Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen. Für die Firmen ist der Messenger teilweise bereits kostenpflichtig. Laut inside-digital will Facebook neue Funktionen erschaffen, um die Unternehmen dazu zu bewegen, für den Kundensupport über WhatsApp Geld auszugeben.