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Im Handelskrieg mit China hat die USA das chinesische Unternehmen Huawei (und die Tochterfirma Honor) auf die schwarze Liste gesetzt. Wenn nun amerikanische Firmen Produkte oder Dienstleistungen, wie das Google Betriebssystem Anroid, an Huawei verkaufen möchten, benötigen sie eine Erlaubnis der amerikanischen Regierung. Dieses Verbot betrifft explizit Huawei. Wieso? Die Regierung befürchtet, dass die Technik in den elektronischen Geräten für chinesische Spionage genutzt wird. Beweise dafür wurden bisher jedoch noch nicht geliefert.

Wie geht es jetzt mit Android auf Huawei-Smartphones weiter?

Nach dem sofortigen Verbot seitens der USA, darf Google nun doch noch 90 Tage lang Huawei mit Software-Updates beliefern. Dass es eine Lockerung des Verbotes gibt, liegt jedoch nicht daran, dass die USA Huawei eine Schonfrist einräumen wollen. Hierbei handelt es sich um eigene Interessen. Der Betrieb von Mobilfunk-Netzwerken in ländlichen Regionen der Vereinigten Staaten findet momentan teilweise noch mit Huawei-Technik statt. Dieser Betrieb soll vor dem Eintritt des Verbotes sichergestellt werden. Die Frist von drei Monaten endet am 19. August 2019. Huaweis genauer Fahrplan nach diesem Ultimatum ist noch nicht bekannt.

Huawei Handelskrieg
Foto: Tyrone Siu / Reuters

Huawei selbst gab eine Pressemeldung heraus, in der sie zunächst davon sprechen, dass sie einen großen Anteil an der Entwicklung und dem Wachstum von Android geleistet haben. Weiter stellen sie klar, dass sie für alle bestehenden Huawei und Honor Smartphones sowie Tablets auch weiterhin Sicherheitsupdates und Services zur Verfügung stellen. Hierbei seien bereits verkaufte sowie lagerhaltige Geräte weltweit einbezogen.

Im letzten Satz des Statements kündigt das Unternehmen an, „ein sicheres und zukunftsfähiges Software-Ecosystem zu entwickeln, um die bestmögliche Nutzererfahrung weltweit zu bieten.“ (Statement Huawei Deutschland)

Handelskrieg – hat Huawei ein eigenes Betriebssystem in der Hinterhand?

Die dpa berichtete unter Berufung auf Phoenix News, dass ein eigenes Betriebssystem von Huawei spätestens im kommenden Frühjahr zum Einsatz kommen solle. Im besten Fall sei es bereits in diesem Herbst fertig. Dies kündigte der Chef der Huawei-Verbrauchersparte, Yu Chengdong, an.

Das eigene Betriebssystem soll mit Android-Apps kompatibel sein und diese neu kompilieren. Dadurch könnten die Apps bis zu 60 Prozent schneller sein.

Fraglich ist an dieser Stelle jedoch, ob Apps von US-Diensten wie Facebook oder Google aufgrund der aktuellen Lage auf den Geräten von Huawei und Honor überhaupt angeboten werden können.
Dies wäre besonders für den westlichen Markt ein großer Nachteil. Während in China die Smartphones bereits ohne Google-Dienste auskommen und auf einen eigenen Store zugreifen können, reicht dies für die Anforderungen der europäischen und amerikanischen Nutzer nicht aus.

*kompilieren: von einer höheren Programmiersprache in die Maschinensprache eines bestimmten Computers übersetzen